Verbund Offener Werkstätten - WIKI:Gemeinschaftsportal: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 16. Oktober 2015, 15:46 Uhr
Dieses Wiki soll dem nützlichen Erfahrungsaustausch zwischen Offenen Werkstätten dienen. Speziell in den ersten Jahren treten immer wieder die gleichen/ähnliche Fragen auf. Diese sollen an dieser Stelle beantwortet werden.
Definition Offene Werkstatt / Makerspace / FabLab
(definitionen)
Was wollen wir für einen Raum schaffen?
Jeder hat andere Vorstellungen davon, wie es auszugestalten ist. Normalerweise geht es um einen Raum, in dem man gemeinsam Projekte umsetzen kann.
Werkstätten - Die Möglichkeiten
- Holzwerkstatt
- Metallwerkstatt
- Elektroniklabor
- 3D-Druck-Bereich
- Modellbau und Modellflug (Autos, Quadcopter, Schiffe ...)
- Fotostudio
- Dunkelkammer und analoge Fotoentwicklung
- Keramikwerkstatt
- Handarbeit
- ...
Rechtliche Ausgestaltung
- Verein
- UG
- GmbH oder gGmbH
AGB
Versicherungen
- Haftpflicht
- Inventarversicherung gegen Einbruchdiebstahl, Feuer und Co.
- Rahmenvertrag Unfallversicherung
- ...
Haftung
Aufnahme von Neumitgliedern
Einführung neuer Mitglieder
- Willkommenszettel mit den wichtigsten Informationen
- Infomaterial: Sicherheit in den Werkstätten
Sicherheit in den Werkstätten
- persönliche Einzeleinweisungen oder in Grundkursen
- Nachschlagen: siehe zu erarbeitende Kurzhandbücher
Ordnung und Sauberkeit
"Ordnung funktioniert nur, wenn jeder etwas mehr wegräumt, als er hinwirft."
Aufbewahrung von Mitgliederprojekten
Zugang zu den Räumlichkeiten
Aufsichtspersonal
Aufgrund von Haftungs- und Sicherheitsfragen darf nicht jeder unbeaufsichtigt in den Makerspace hinein. Daher ist normalerweise die Organisation eines Schlüsseldienstes vonnöten.
Verantwortungsvolle Mitglieder erhalten einen Schlüssel und bekommen im Tausch für den Schlüsseldienst auch außerhalb der Öffnungszeiten Zugang zur Werkstatt, um z.B. Gemeinschaftsprojekte zu realisieren, Aufzuräumen oder Maschinen warten zu können.
Die Terminfestlegung erfolgt z.B. über ein Doodle/Dudle und eine monatliche Email, die alle Schlüsselinhaber auffordert sich einzutragen.
Onlinezusammenarbeit
Es gibt viele Möglichkeiten, um die anstehenden Aufgaben zu koordinieren und sich abzustimmen. Bewährt haben sich dabei neben Email auch
- Jabber-Chat: etabliertes Protokoll & Clients für alle Systeme, verschlüsselt, Multi-User-Chat möglich
- EtherPad: gemeinsames Arbeiten live an Texten/Emailantworten und Entwürfen
- MediaWiki: mittel- bis langfristiges Archivieren von Protokollen, Wissen, Projektideen, ...
- ...
Vereins-Organisation
Es gibt in jedem Makerspace verschiedene Arbeitsbereiche, die anfallen. Hier eine erste Übersicht, wie eine Gliederung/Unterteilung möglich ist:
Arbeitsbereich | Aufgaben |
---|---|
Finanzen & Mitglieder |
|
Inventar & Handbücher |
|
Genussmittel und Unterhaltung |
|
Kurse und Veranstaltungen | |
Schlüsseldienst und Ordnung | |
Dokumentation & Public Relations | |
Server & Online-Shop |
|
Vereinsorganisation |
|
BufDi (Bundesfreiwilliger) |
Finanzierung
Die meisten Makerspaces müssen sich aus den Mitgliedsbeiträgen finanzieren und die Miete für die Räume selber tragen.
Miete und Nebenkosten
Sofern man Räume kostenlos, von der Stadt oder einem Sponsor, gestellt bekommt, muss man die Miete mitsamt Nebenkosten selber aufbringen. Diese machen dann schnell den größten Posten der monatlichen Ausgaben aus.
In Halle (Saale) ist es möglich Räume für rund 2.50-3.00 EUR / m² Kaltmiete zu bekommen. In Leipzig liegt man schon eher bei 3-3.50 EUR, anderswo noch deutlich drüber.
Für die Nebenkosten wie Heizung und Wasser kann man je nach Bausubstanz und gewünschter Temperatur (in der Holzwerkstatt reichen idR 15-18°C, für Elektronik möchte man es wärmer haben) mit etwa 2.50 EUR / m² rechnen.
Somit richten sich die räumlichen Möglichkeiten direkt nach der Finanzierbarkeit.
Rechenbeispiele
BEISPIEL: 10 Mitstreiter mit je 30 EUR monatlichem Beitrag ergeben bei 8 EUR Warmmiete anfangs einen möglichen Raum von 37m² (10*30 EUR = 300 EUR / 8 EUR = 37 m².
BEISPIEL Eigenbaukombinat: Im Januar 2013 eröffnet mit 130m² * 5 EUR Warmmiete = 650 EUR / mtl. Umgerechnet auf Mitglieder (24 EUR regulärer Beitrag, 18 EUR ermäßigt = 21 EUR durchschnittlich) ergeben sich daraus 31 Mitglieder, um die Kosten zu decken. Da wir mit 13 Mitgliedern gestartet sind, haben wir die Differenz aus Rücklagen und erhöhten freiwilligen Beiträgen bestritten. Zwei Mitglieder haben beispielsweise je 100 EUR monatlich beigesteuert, sodass Ausgaben von 650 EUR dann Einnahmen in Höhe von rund 450 EUR gegenüberstanden. Dadurch war für die ersten 6 Monate der Betrieb gesichert. Anmerkung: Wir haben jedesmal bei Erweiterung der Fläche die ersten Monate mit einem Defizit begonnen, welches sich durch weiteren Mitgliedergewinn dann schnell ausglich.
Lage
Die Lage der Räumlichkeiten ist auch von Bedeutung, gerade wenn viele potentielle Interessenten mit dem Fahrrad kommen oder ohne Auto. Ideal ist natürlich eine zentrale Lage und gute Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel.
Verbrauchsmaterial
Essen und Getränke
Die zweite Einnahmequelle neben den Mitgliedsbeiträge stellt oft das Vorhalten von Essen und Getränken.
Je nach Möglichkeiten kann man anfangs mit
- Getränken: z.B. Cola+Mate
- einem Wasserkocher und Suppenterrinen
- sowie Süßigkeiten
starten und hat für die gröbsten Grundbedürfnisse dann erstmal vorgesorgt.
Je nach Möglichkeiten kann man das Angebot dann mittels Tiefkühler (ca 50 EUR gebraucht), Herd+Ofen (ca 50 EUR gebraucht) und Getränkekühlschrank (ca 200 EUR gebraucht) auch noch in Richtung Tiefkühlpizza, Nudeln und kalter Getränke ausbauen.
BEISPIEL: Einkauf und Verkaufspreise * Clubmate / VitaCola : im Angebot 0.66 EUR, Verkauf 1 EUR * Schokolade 100g, RitterSport oä: im Angebot 0.69 EUR, Verkauf 1 EUR * Kartoffelchips: Einkauf 1 EUR --> Verkauf 1.50 EUR * Tiefkühlpizza: Einkauf 1.25 EUR, Verkauf 3 EUR, da hier neben dem reinen Materialpreis noch spürbar Kosten für Tiefkühler, Betrieb des Ofens, Abwaschen und anteilig für Müll anfallen.
BEISPIEL: 20 Mitglieder konsumieren durchschnittlich für je 15 EUR im Monat. Bei obigen Einkaufskonditionen bleiben davon rund ein Drittel, also 5*20 = 100 EUR im Monat als zusätzliche Einnahmen.
Veranstaltungen: Workshops, Kurse, Treffen, ...
Kurse und Workshops
Das Anbieten von Kursen und Workshops ist essentiell:
- einerseits zur Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten
- andererseits um nach außen sichtbar zu sein und externe Interessenten zu gewinnen
Kurse umfassen das gesamte abgedeckte Themengebiet eines Hacker-/Makerspaces/Fablabs. Beliebte Kurse sind:
- Grundkurs Holzwerken
- Workshop 3D-Drucken
- Workshop Lasercutter
- Workshop Siebdruck
- ...
Es hat sich bewährt Mitgliedern einen Rabatt auf die Kursgebühren einzuräumen.
BEISPIEL Eigenbaukombinat: Grundkurs Holzwerken über 8 Stunden: 35 EUR regulär, 25 EUR für Mitglieder Workshop 3D-Drucken über 4 Stunden: 18 EUR regulär, 12 EUR für Mitglieder
Treffen + Gemeinschaftsabende
Regelmäßig stattfindende Treffen, wie ein offener und kostenloser monatlicher 3D-Druck-Stammtisch oder ein zweiwöchentliches Handarbeitstreffen, holt Menschen aus dem Umfeld eines Makerspaces ab und bringt sie zum Austausch zusammen.
Als Gemeinschaftsabende, die die Menschen über das reine "miteinandern werkeln" hinaus verbindet kann man Filmabende oder auch Selber-Kochabende veranstalten.
Auch dafür bieten sich feste Tage an, wie z.B. "jeden dritten Freitag im Monat".
Tag der offenen Tür
Um regelmäßig sichtbar zu sein ist es empfehlenswert 1-2 mal im Jahr durch einen großen "Tag der offenen Tür" über Presse und Co. Menschen zur Besichtigung des Makerspaces einzuladen.
Durch die vergleichsweise große Reichweite erhöht sich die Bekanntheit und der Mundpropaganda-Effekt.
Teilnahme an Straßenfesten
Auf regelmäßigen Straßenfesten oder dem Weihnachtsmarkt kann man auch seine Präsenz zeigen und Menschen auf die Existenz des eigenen Angebotes aufmerksam machen.
Die Bandbreite der Möglichkeiten reicht da von einfachen Infoständen über "Buttons machen" bis hin zu "Baue einen Berliner Hocker!".